20.01.2025 | Kiel | Aktuelles

„Negative Campaigning“ löst keine Probleme am Wohnungsmarkt

Was tun, wenn der Vermieter kriminell ist?“ Zu diesem Thema lud das „Bündnis für bezahlbaren Wohnraum“ am 14. Januar 2025 in die Räucherei in Gaarden ein. Dort diskutierte Andreas Meyer, Initiator der Veranstaltung, mit Ann Sophie Mainitz, Geschäftsführerin des Kieler Mietervereins, Sozialdezernent Gerwin Stöcken und interessiertem Publikum. Mit Haus & Grund Kiel fehlte allerdings ein zentraler Akteur des Kieler Wohnungsmarktes und damit die Interessenvertretung der privaten Eigentümer, die neben Vonovia & Co., ebenfalls Gegenstand der Diskussion waren. Die Art und Weise, den Diskurs zu führen, sowie die einseitige mediale Berichterstattung im Nachgang kritisiert Sönke Bergemann, Geschäftsführer von Haus & Grund Kiel:

 

Private Eigentümer und Vermieter mit haltlosen Behauptungen auf einer solchen Veranstaltung der Vorverurteilung preiszugeben, ist äußerst beklagenswert und grenzt an politischen Aktionismus. Denjenigen, den man scharf angeht, nicht einmal einzuladen, ist mit Verlaub gesagt einfach nur schlechter Stil. Hier galt ganz offensichtlich die Devise: Wer heimlich über Abwesende spricht, der kann nichts Gutes im Schilde führen. Dass die Zahl der unseriösen und kriminellen Vermieter in Kiel steige, wurde vom veranstaltenden Bündnis, den geladenen Teilnehmern und der Berichterstattung im Nachgang einfach in den Raum gestellt. Diese Behauptung mit Zahlen zu unterlegen, wurde in diesem Zusammenhangschlichtweg versäumt.

 

Zweifelsohne bleiben Mieten ein hochemotionales Thema in Deutschland und auch in Kiel. Amtliche Statistiken belegen allerdings, dass private Einzelvermieter ihre Wohnungen in der Regel zu fairen Preisen auf dem Markt anbieten. Die Mieten orientieren sich an der ortsüblichen Vergleichsmiete und etwas mehr als ein Drittel erhöht die Miete ausschließlich bei einer Neuvermietung. Private Vermieter sind an harmonischen Mietverhältnissen interessiert. Vertragsverletzungen auf beiden Seiten sind lange noch keine Straftaten. Private Vermieter sind übrigens bei Mietern nach einer Studie des BBSR (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) die beliebteste Vermietergruppe.

 

Wir müssen endlich weg von diesem „Negative Campaigning“ in Reinkultur. Es ist uns schleierhaft, wie hier auf plumpe Art und Weise versucht werden soll, Medienkonsumenten bzw. Bürger irrezuführen und Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung über Wohnraum salonfähig zu machen.

 

Wir bleiben bei unserer Meinung: Ohne Frage gibt es „schwarze Schafe“ unter den Vermietern – sowohl bei den Privaten als auch bei den Wohnungsunternehmen. Allerdings müssen wir vorsichtig sein, alle in einen Topf zu werfen. Genau dies tut insbesondere die Stadt, wenn sie sich immer mehr in Formen und Techniken organisierter sozialer Kontrolle übt. Eine inflationäre Anwendung des Wohnraumschutzgesetzes in Kiel-Gaarden ist kein probates Mittel und wird die Probleme dauerhaft nicht lösen.“