20.11.2024 | Kiel | Aktuelles Immobilienmarkt Kiel – Aktuelle Trends und Entwicklungen Zurück zur Übersicht Der Immobilienmarkt in Kiel und Umgebung zeigt deutliche Veränderungen: Während Wohnimmobilien weiterhin gefragt sind und sich Preisstabilisierungen abzeichnen, stehen Gewerbeimmobilien vor großen Herausforderungen. Die Hans Schütt Immobilien GmbH und die Haus & Grund Immobilien GmbH Kiel geben exklusive Einblicke in die Entwicklungen in der Landeshauptstadt. Wohnimmobilien: Stabilisierung der Preise, aber Unterschiede je nach Lage und Ausstattung Der Immobilienmarkt in Kiel hat sich nach einem deutlichen Rückgang der Kaufpreise in den vergangenen Jahren stabilisiert. Besonders auffällig ist, dass Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen in bevorzugten Wohnlagen weiterhin hohe Nachfrage genießen. Dies gilt insbesondere für das Westufer der Kieler Förde sowie beliebte Umlandgemeinden wie Heikendorf und Laboe. „In diesen Lagen sind die Vorzüge einer guten Infrastruktur, wie Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und öffentlicher Nahverkehr, ausschlaggebend für die weiterhin hohen Preise“, erklärt Bernd Hollstein, Leiter Verkauf bei der Hans Schütt Immobilien GmbH. Herausforderung: Gebäudeenergieeffizienz Energetisch ineffiziente Objekte haben hingegen vor allem in ländlichen Regionen mit starkem Preisdruck zu kämpfen. Käufer, insbesondere junge Familien, schrecken vor hohen Sanierungskosten zurück. Diese Tendenz ist zwar auch in den städtischen Bereichen erkennbar, dort jedoch deutlich weniger ausgeprägt. Mietmarkt: Lebhafte Nachfrage, steigende Mieten Auch der Mietmarkt bleibt von den Entwicklungen nicht unberührt. Vor allem 2- und 3-Zimmer-Wohnungen bleiben bei Mietern heiß begehrt. Die durchschnittlichen Nettokaltmieten variieren je nach Lage: Kieler Ostufer: rund 8,00 Euro pro Quadratmeter Kieler Westufer: zwischen 10,00 und 12,00 Euro pro Quadratmeter, je nach Ausstattung Prestigelagen: Neubau-Erstbezüge erzielen Mieten zwischen 15,00 und 17,00 Euro. „Die hohe Nachfrage führt zu einem knappen Angebot, in erster Linie bei gut ausgestatteten Objekten in Universitätsnähe und am Westufer“, erläutert Kai Helbrecht, Leiter Verkauf bei der Haus & Grund Immobilien GmbH Kiel. Gewerbeimmobilien: Preisdruck bei einfachen Objekten Gewerbeimmobilien in Kiel stehen weiterhin unter erheblichem Preisdruck. Während hochwertige Büroflächen in zentralen Lagen eine stabile Nachfrage verzeichnen, haben einfach ausgestattete Objekte (Grundausstattung) größere Vermarktungsschwierigkeiten. „Die Spitzenmieten in Premiumlagen an der Förde erreichen bis zu 17,00 Euro pro Quadratmeter. Einfach ausgestattete Objekte werden hingegen oft nur schwer vermietet, selbst bei Preisen um 6,00 Euro pro Quadratmeter“, so Hollstein. Baukosten und Finanzierungsbedingungen: Hürden für Käufer Die zuletzt hohen Baukosten haben sich stabilisiert, bleiben jedoch weiterhin auf einem Niveau, das viele Bauherren abschreckt. Zusätzlich belasten die gestiegenen Anforderungen an Energieeffizienz durch die EU-Gebäuderichtlinie und das „Heizungsgesetz“ sowohl Käufer als auch Verkäufer. „Die gesetzlichen Vorgaben erfordern umfangreiche Maßnahmen, die viele Interessenten vor große finanzielle Herausforderungen stellen. Die Sanierungskosten für ältere Immobilien haben sich durch die neuen Richtlinien deutlich erhöht“, erklärt Helbrecht. Top-Lagen: Attraktive Investitionschancen Trotz der Herausforderungen bieten einige Regionen weiterhin großes Potenzial. Dazu zählen: Westufer der Kieler Förde: besonders in zentralen Stadtteilen wie Ravensberg, Blücherplatz und Schrevenpark. Ostufer: Attraktive Lagen wie Heikendorf und Laboe ziehen weiterhin Käufer an. Universitätsnähe: Kleine und mittelgroße Mehrfamilienhäuser in diesen Lagen sind besonders beliebt bei Investoren. Im Bereich der Kapitalanlagen gelten Objekte mit direktem Bezug zur Kieler Förde als sichere Investition. Solche Immobilien profitieren von der starken Nachfrage und der langfristigen Wertstabilität. Ausblick Markt 2025: Chancen und Risiken Für 2025 erwarten die Experten eine differenzierte Marktentwicklung: Chancen: Gute Lagen und moderne Objekte bleiben gefragt und bieten Käufern wie Investoren langfristige Perspektiven. Risiken: Die wirtschaftliche Entwicklung, geopolitische Unsicherheiten und die konjunkturelle Lage können den Markt beeinflussen. „Besonders in unsicheren Zeiten sind Premiumlagen und gut ausgestattete Objekte eine lohnende Investition“, betont Hollstein. Haus & Grund rät: Förderungen jetzt sichern Vor dem Hintergrund des Koalitionsbruchs in Berlin raten die Hans Schütt Immobilien GmbH und die Haus & Grund Immobilien GmbH Kiel investitionswilligen Eigentümern, jetzt zügig Förderanträge zu stellen. René Husfeldt, Geschäftsführer der Hans Schütt Immobilien GmbH und der Haus & Grund Immobilien GmbH Kiel: „Angesichts der aktuellen politischen Unsicherheiten besteht das Risiko, dass der Haushaltsetat für das Jahr 2025 nicht rechtzeitig beschlossen wird. Die Fördertöpfe für Heizungsförderung und energetische Modernisierungsmaßnahmen sind begrenzt. Während einer vorläufigen Haushaltsführung können keine neuen Mittel bewilligt werden, was zu einer vorübergehenden Unterbrechung der Förderung führen könnte. Wer plant, Förderprogramme beispielsweise der KfW-Bank oder des BAFA zur Finanzierung einer neuen Heizung oder für die energetische Modernisierung in Anspruch zu nehmen, sollte jetzt aktiv werden.“