03.08.2017 | Kiel | Aktuelles

Alle Möglichkeiten nutzen

Haus & Grund Kiel sieht weiteres Potenzial für Wohnungsbau

Den zunehmenden Wohnungsbedarf in der Landeshauptstadt durch Neubau zu erfüllen, ist sicherlich nicht die einzige Möglichkeit. Haus & Grund Kiel sieht gute Chancen, zumindest einen großen Teil des Bedarfes innerhalb der Stadtgrenzen verwirklichen zu können. Der Verein begrüßt daher die Initiative der neuen Stadtbaurätin Doris Grondke, nicht nur durch Lückenbebauung sondern auch durch Aufstockung zusätzlichem Wohnraum zu schaffen. Geschäftsführer Sönke Bergemann hierzu: "Unsere Mitglieder und damit Haus & Grund Kiel sind bereit, hieran aktiv mitzuwirken. Potenzial gibt es sicherlich, denn der weitaus größte Teil der Wohnraumversorgung wird von den privaten Eigentümern geleistet. Wir dürfen die Eigentümer nicht bedrängen, sondern müssen sie überzeugen.“
Dies ließe sich nach Auffassung von Haus & Grund zum Beispiel durch eine neubaugleiche Förderung von Aus- und Umbauten erreichen. Dies könne durch steuerliche Anreize geschehen oder aber über Direktförderung durch Bund und Land. Im Sinne von ökologischem Flächenverbrauch und Ressourcen schonenden Bauen sei es ohnehin sinnvoller, den Bestand zu erweitern, als auf der" grünen Wiese" Neubauten hinzusetzen. Zu prüfen sei auch die baurechtliche Erleichterung bei der Umwandlung von leerstehenden Büro- und Gewerberäumen.
 
Haus & Grund ist natürlich klar, dass ohne Neubauten in der Fläche oder auf brachliegenden Grundstücken nur innerhalb der Stadt der Wohnraummangel nicht ausgeglichen werden kann. Deshalb sollte man die Nachbarn mit ins Boot nehmen, so wie Stadtbaurätin Doris Grondke es anregt. Soweit es um die Nachbarn von geplanten Baumaßnahmen geht, will sich Haus & Grund Kiel gern vermittelnd beteiligen.
 
Zu den „Nachbarn“ zählen aber auch die Umlandgemeinden, in denen teilweise noch erhebliche Potenziale für Neubauten bestehen. Insofern ist es für den Kieler Verein, der in seinem Vereinsnamen nicht umsonst die Bezeichnung "Haus & Grund Kiel und Umgegend e.V." trägt, ausgemachte Sache, die Nachbargemeinden mit ins Boot nehmen zu müssen. Insofern wären Ratsversammlung und Verwaltung der Landeshauptstadt gut beraten, hier und da vorhandene Animositäten beizulegen und gemeinsam mit den Nachbargemeinden die Wohnraumversorgung in der Wirtschaftsregion sicherzustellen. Ein Wettbewerb zwischen Stadt und Umland, wer, wo und wann am schnellsten baut, ähnlich wie früher mit der Ansiedlung von Betrieben, wäre schädlich. Hier sollte man aus alten Fehlern gelernt haben.
Dazu gehört dann eine gemeinsame Planung zur Bewältigung der zwangsläufigen Folgen des Einwohnerzuwachses. Dies betrifft unter anderem Kindergartenplätze, Schulen, Verkehrswege und den öffentlichen Personennahverkehr. Angesichts der Größe der Aufgabe ist auch in diesen Punkten ein konzertiertes und konzentriertes raumgreifendes Handeln erforderlich. Sonst könnte das berühmte "Ende der Fahnenstange" wirklich bald erreicht sein.