14.02.2019 | Lübeck | Allgemein

Wohnungsmarktpolitik in Lübeck darf nicht einseitig sein

Haus & Grund zur Diskussion in der Wohnungsmarktpolitik

Haus & Grund Lübeck warnt vor einer einseitigen Wohnungsmarktpolitik in Lübeck. Die Wohnungsmarktpolitik darf nicht kurzfristig und nicht ausschließlich auf den sozialen Wohnungsbau ausgerichtet sein. Es ist zwar richtig und wichtig, Niedrigeinkommensbeziehern bezahlbaren Wohnraum vorzuhalten. Schon die noch unter der rot-grün-blaue Vorgängerregierung erstellten Wohnungsmarktprognose 2030 für das Land Schleswig-Holstein hat aber den Neubau in allen Preissegmenten empfohlen. Durch Sickereffekte wird der Wohnungsmarkt hierdurch insgesamt entlastet. „Die Wohnungsmarktpolitik in Lübeck muss daher auch eine Antwort auf die Frage finden, wie etwa es jungen Familien in Lübeck ermöglicht werden kann, selbst zu bezahlbaren Wohneigentum zu kommen. Wohneigentum ist nicht nur eine gute Altersvorsorge, sondern der beste Schutz vor steigenden Mieten. Hier bleiben Verwaltung und Politik seit Jahren eine Antwort schuldig. Wohnungspolitik muss für alle gemacht werden, nicht nur für einzelne Zielgruppen“, sagt Sascha Sebastian Färber, Geschäftsführer des Vereins mit über 5.400 Mitgliedern.

 

In der Diskussion über die Wohnungspolitik in Lübeck mahnt Haus & Grund allgemein mehr Sachlichkeit an. In Lübeck besteht mit dem Wohnungsmarktbericht der Hansestadt Lübeck, mit einem wissenschaftlich erhobenen Mietspiegel und mit den belegbaren Zahlen der Wohnungswirtschaft eine gute und objektive Datengrundlage. Auch die vom Zentralverband von Haus & Grund beauftrage Vermieterbefragung bei privaten Vermietern in Lübeck bestätigt die bereits vorliegenden Ergebnisse. Sie hat für das Jahr 2017 eine durchschnittliche Miete von 7,02 €/m² für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, 6,60 €/m² für Wohnungen in Zweifamilienhäusern und 7,97 €/m² für Eigentumswohnungen ergeben. „Der Wohnungsmarkt ist angespannt. Für einzelne Mietergruppen ist es tatsächlich noch schwerer geworden, bezahlbaren und passenden Wohnraum zu finden. Von einer allgemeinen Wohnungsnot in Lübeck kann aber nicht die Rede sein.“, so Färber.

 

Färber schlägt einen runden Tisch vor, in dem sich Verwaltung, Politik, Wohnungsunternehmen und Verbände über eine nachhaltige Wohnungspolitik für Lübeck austauschen.