13.06.2019 | Flensburg-Kiel-Lübeck | Aktuelles

Woher soll das Geld kommen?

Haus & Grund kritisiert SPD, Grüne und FDP

Zum wiederholten Male kritisiert Haus & Grund Kiel einen Beschluss städtischer Gremien zum Thema kommunale Wohnungsbaugesellschaft. Anlass ist die Beratung ausgerechnet im Finanzausschuss der Landeshauptstadt.

 

Aus Sicht des Kieler Vereins ist die dort von der Rathaus-Kooperation beschlossene Gründung eines städtischen Wohnungsunternehmens ein teurer Irrweg. Denn er werde kaum positiven Einfluss auf die Wohnraumversorgung haben. Eine nennenswerte Anzahl neuer Wohnungen entstünde dadurch nicht, so Haus & Grund-Sprecher Volker Sindt. Vor allem müsse man sich fragen, woher das Geld dafür kommen soll.

 

Wohnungsdezernent Gerwin Stöcken geht davon aus, in vier bis fünf Jahren schon über einen Bestand von 1000 Wohnungen verfügen zu können, in zehn über einen von weiteren 4000. Haus & Grund Kiel geht davon aus, dass dieses Ziel auf dem Ankaufsweg erreicht werden soll, von großformatigem Neubau ist keine Rede. Aber nur der würde die Marktlage entspannen, der Ankauf aus dem Bestand eher nicht.

 

Vielleicht helfen ein paar Zahlen, um die wohnungswirtschaftliche Fragwürdigkeit dieses Projekts zu verdeutlichen: Bei einem angekündigten Ziel von 5000 Wohnungen in zehn Jahren und einem angenommenen Preis von nur 150.000 Euro pro Einheit, also eher für eine kleine Substandartwohnung, müssten hierfür nach heutiger Marktlage 750 Millionen Euro aufgebracht werden; oder 75 Mio. im Jahr. Letzteres entspricht beinahe dem gesamten Haushaltsplus des vergangenen Jahres (84 Mio.). Bei den als „Unternehmensziel“ angepeilten 13.000 Wohnungen wächst dieser Betrag in den Milliardenbereich. Wie gesagt, bei einem angenommenen Niedrigpreis von nur 150.000 Euro pro Wohneinheit. Personal- und Sachkosten für das Unternehmen sind da noch gar nicht enthalten. Wer soll das bezahlen, fragt also nicht nur Haus & Grund Kiel den Finanzausschuss.