02.09.2024 | Flensburg-Kiel-Lübeck | Aktuelles Haus & Grund Kiel kritisiert Widerstand gegen Neubaugebiet Strander Kamp Zurück zur Übersicht Mit Besorgnis registriert Haus & Grund Kiel seit einiger Zeit, dass sich in vielen Umlandgemeinden politische Mehrheiten bilden, um eine weitere Wohnbebauung zu verhindern oder – wie durch die Initiierung eines Bürgerbegehrens seitens einer Interessengemeinschaft in der Gemeinde Strande – zumindest zu verzögern. „Dabei brauchen wir Wohnungsbau jetzt und nicht erst in ein paar Jahren“, so Sönke Bergemann, Geschäftsführer des Grundeigentümervereins Haus & Grund Kiel, der auch in der Gemeinde Strande stark vertreten ist. „Auch Einfamilienhäuser und Reihenhäuser sichern die Wohnraumversorgung. Gerade für junge Familien ist der Wunsch nach den eigenen vier Wänden unverändert groß. Im Übrigen ist Wohneigentum immer noch – das sagen wir immer wieder – die beste Altersvorsorge. Außerdem ist und bleibt der Wohnungsmangel Thema Nr. 1 im Kieler Raum. Jeder Neubau, der zum Beispiel von einer jungen Familie bezogen wird, macht andernorts eine Wohnung frei – ein nicht zu unterschätzender Sickereffekt. Klar ist, dass die kommunale Infrastruktur (Kindergärten und Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Öffentlicher Nahverkehr) der baulichen Entwicklung standhalten muss. Das kann aber parallel zu den Bauvorhaben passieren. Bis ein Neubaugebiet fertig ist, vergeht ja heute bei den Planungsanforderungen auch einige Zeit“, führt Bergemann aus und fordert im gleichen Atemzug mehr Mut von der Kommunalpolitik. Ein weiteres Argument sei, dass man für den geplanten Wohnungsmix aus öffentlich geförderten und altengerechten Wohnungen Platz brauche. Das sei mit einer reinen Lückenbebauung nicht abzubilden. Auch dass das Einfamilienhaus ein Klimakiller und aus Gründen des Klimaschutzes “kaum noch zu vertreten” sei, hält Bergemann für aus der Zeit gefallen: „Häuser in Neubaugebieten entsprechen den neuesten Standards, was Energieverbrauch und die Wärmedämmung angeht. Dies ist ein enormer Vorteil im Hinblick auf zukünftige Heizkosten und damit ein Beitrag zum Gelingen der Energiewende.“