29.07.2019 | Kiel | Aktuelles

Woher das nur kommt!

Haus & Grund Kiel zum Rückstand im Wohnungsbau

Meldungen der vergangenen Woche, der Wohnungsbau würde seine Ziele verfehlen, haben auch bei Haus & Grund Kiel für Besorgnis gesorgt. Das jedoch nicht etwa wegen einer unbefriedigenden Förderung des Wohnungsbaus durch das Land Schleswig-Holstein. Dies sei, so Geschäftsführer Sönke Bergemann, zumindest in der Landeshauptstadt nicht das Problem. Bereits am vergangenen Wochenende sei in der WELT zu lesen gewesen, dass gerade in Schleswig-Holstein die Förderung insbesondere von preiswertem Wohnraum bundesweit vorbildlich sei. Wenn es trotzdem in Kiel am Neubau günstiger Wohnungen mangele, so liege das nicht etwa an dem geringen Interesse der Investoren. Auch beim preisgebundenen Wohnraum sei die Rendite trotz niedriger Mieten durchaus interessant.

Bergemann sieht das Problem auf einer ganz anderen Ebene. Die Baubürokratie in der Landeshauptstadt sei dem Bedarf nicht gewachsen, Baugenehmigungsverfahren dauerten viel zu lange und seien zudem mit zu vielen Anforderungen überfrachtet. Dies läge zum Teil an überspannten Baugesetzen, die die Stadt anwenden müsse. „Es liegt aber auch an Vorstellungen der Bauverwaltung, die im Moment einfach nicht umsetzbar sind“, so Bergemann. „Angesichts der großen Nachfrage und der für Menschen mit geringerem Einkommen problematischen Wohnraumversorgung muss man einfach auf unnötige gestalterische Wünsche verzichten.“

Eine schlichte Bauweise müsse nicht unbedingt hässlich sein. Neubauten sollten durch Interpretation moderner Architektur in ihr Umfeld eingepasst werden, was besonders bei Verdichtung gelte. Architektonischer Luxus könne sich im Moment aber niemand leisten, und schon gar nicht derjenige, der preiswerten Wohnraum für einen Großteil der Bevölkerung schaffen will. „Manchmal ist eben weniger mehr, vor allem: mehr Wohnraum“, fasst Sönke Bergemann zusammen.