26.08.2022 | Kiel | Aktuelles

Schwerwiegende Zensus-Datenpanne beim Statistischen Landesamt

Haus & Grund Kiel beklagt "Reputationsschaden"

Über 1.000 Immobilieneigentümer, in deren Auftrag die Hausverwaltungen Haus & Grund Immobilien GmbH Kiel und Hans Schütt Immobilien GmbH innerhalb der gesetzten Frist die an sie gerichteten Fragen zur Gebäude- und Wohnungszählung im Rahmen des Zensus 2022 ordnungsgemäß, vollständig und wahrheitsgemäß beantwortet hatten, sowie die Verwaltungen selbst haben in den letzten Tagen per Post Heranziehungsbescheide erhalten, in denen ihnen vom Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein angedroht wird, ein Zwangsgeld in Höhe von EUR 300,00 gegen sie festzusetzen.

 

Ein beispielloser Vorgang, den Sönke Bergemann, Geschäftsführer des Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümerverein von Kiel und Umgegend e.V., zu dem beide Hausverwaltungen gehören, auf das Schärfste verurteilt:

 

„Erst das Grundsteuer-Desaster, jetzt das Chaos beim Zensus! Zum Auftakt der Bevölkerungserhebung wurden Tote angeschrieben, nun erhalten die Lebenden sinnlose Mahnungen. Das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein schießt im Wettrennen um die Datenpanne des Jahres den Vogel ab. Die Anstalt stellt nicht nur unter Beweis, dass sie die anscheinend fehlerbehaftete Software des Statistischen Bundesamtes auch nicht einmal ansatzweise im Griff hat, sondern leistet – und das ist der eigentliche Skandal – einer nachhaltigen Rufschädigung unserer Hausverwaltungen Vorschub. Viele Kunden schäumen zu Recht vor Wut. Sie sitzen fälschlicherweise der Annahme auf, wir hätten unsere Hausaufgaben nicht gemacht. Das Gegenteil ist der Fall, liegen uns doch schriftliche Bestätigungen des Statistischen Landesamtes über den fristgerechten Eingang der zu übermittelnden Daten teilweise sogar in doppelter Ausführung vor. Und damit stehen wir nicht alleine da. Kolleginnen und Kollegen aus anderen Haus & Grund-Vereinen mit angeschlossener Hausverwaltung melden uns ähnliche Fälle. Ein behördliches Kollektivversagen dieser Größenordnung können und werden wir als Interessenvertreter privater Grundstücks-, Wohnungs- und Hauseigentümer nicht auf uns sitzen lassen. Wir fordern das Statistische Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein deshalb zur sofortigen Rücknahme der rechtsungültigen Mahnbescheide auf. Sollte es in der Angelegenheit nicht zu einer Richtigstellung kommen, droht die seit Mitte Mai laufende deutsche Bevölkerungserhebung aktuell zu scheitern und mit ihr der Traum von der digitalen Verwaltung. Eine Klagewelle ist vorprogrammiert. Der politische Imageschaden wäre enorm.“