23.01.2018 | Kiel | Aktuelles

Kiel braucht keinen Mietspiegel Zweiter Klasse

Haus & Grund kritisiert Beschluss zu den Mietobergrenzen

 

Den von der Kieler Ratsversammlung in aller Eile gefassten Beschluss zu den Mietobergrenzen hält Haus & Grund Kiel für ebenso falsch, wie überflüssig. Selbst der zuständige Dezernent Gerwin Stöcken hält offensichtlich das Verfahren für "vergurkt". Deutlicher könne man es nicht ausdrücken, so Haus & Grund-Geschäftsführer Sönke Bergemann. Es sei wirklichkeitsfremd, mittels der Mietobergrenzen neben dem 2017 fertig gestellten Mietspiegel quasi einen Schatten-Mietspiegel aufzustellen. Der könne nur realitätsfern und wenig gerichtsfest sein.

 


Die einfachste Lösung wäre es, wenn die Landeshauptstadt für die Bezuschussung  einkommensschwacher Mieter den aktuellen Mietspiegel anwenden würde. Dies hätte zweierlei positive Effekte: das Mietpreisgefüge und damit die Bezuschussung von Mietern würde den Realitäten auf dem Wohnungsmarkt entsprechen. Zugleich würde sich das für einkommensschwache Mieter in Frage kommende Wohnungsangebot deutlich erhöhen, was insbesondere Familien mit dem Bedarf an größeren Wohnraum zugutekäme. Die Festlegung von Mietobergrenzen und deren künstliche Deckelung nur aus haushaltstechnischen Erwägungen vornehmen zu wollen, könne nicht der richtige Weg sein. "Kiel braucht keinen, über den Umweg der Mietobergrenzen geschaffenen zweiten Mietspiegel", fasst Bergemann die Haltung von Haus & Grund Kiel zusammen. Er würde das bleiben, was er im Grunde immer schon war: Ein Mietspiegel Zweiter Klasse.