22.09.2021 | Kiel | Aktuelles

Haus & Grund Nebenkostenranking

Kiel rutscht deutlich ab

In Regensburg zahlen Bürger am wenigsten für Müll, Abwasser und Grundsteuer, in Leverkusen am meisten. Das ist ein Ergebnis des neuen Nebenkostenrankings, das das Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag des Eigentümerverbandes Haus & Grund Deutschland erstellt hat. Es setzt sich aus drei Einzelrankings zusammen. Berücksichtigt werden Kennzahlen zu den Abfallgebühren (Stand 2019), zu den Abwassergebühren (Stand 2020) und zur Grundsteuer B (Stand 2021). Dabei wird jeweils von einer durchschnittlichen vierköpfigen Familie bzw. einem durchschnittlichen Einfamilienhaus ausgegangen.

 

„Der Unterschied zwischen der teuersten und günstigsten Stadt beträgt über 1.100 Euro. Bei einer durchschnittlichen Belastung von rund 1.300 Euro ist diese Diskrepanz enorm“, erläutert Haus & Grund Kiel-Geschäftsführer Sönke Bergemann die Ergebnisse. Bergemann weist darauf hin, dass 22 Städte im Vergleich zum Vorgängerranking vor drei Jahren die Kosten für die Abwasser- und Müllentsorgungsgebühren sowie für die Grundsteuer senken konnten, unter ihnen Bonn (-120 €), Nürnberg (-67 €) und Düsseldorf (-53 €). Für die Bürger aller anderen Städte würden die Nebenkosten insgesamt aber teurer. An der Spitze der Erhöhungen liegen Offenbach (+434 €), Mülheim (+239 €) und Gelsenkirchen (+203 €).

 

Die Landeshauptstadt Kiel belegt unter den 100 größten Städten Deutschlands, die untersucht wurden, Platz 24 und rutscht damit deutlich um 10 Plätze gegenüber 2019 ab. Durchschnittlich bezahlt eine Familie hier jährlich 1.092 Euro für Grundsteuer B, Abfall- und Abwassergebühren zusammen.

 

Haus & Grund Kiel fordert die Stadt auf, gemeinsam nach Lösungen für eine gute Versorgung mit öffentlichen Dienstleistungen zu akzeptablen Preisen zu suchen. „Die uns jedes Jahr von den teuren Kommunen präsentierten Ausreden sind sehr variabel und ideenreich, helfen aber niemandem weiter. „Von den Besten lernen“ lautet der Auftrag, den die Kommunen aus diesem Ranking ableiten sollten“, fordert Bergemann.

 

Die Analysen zeigen auch, dass es keine offensichtlichen Muster gibt – weder räumlich, noch nach Einwohnerdichten oder anderen Merkmalen oder Verschuldungsgrad. Die Recherchen zeigen, dass die Städte oftmals ihre hohen diskretionären Spielräume nutzen, um individuelle Gebühren zu setzen und sich damit finanzielle Freiräume zu schaffen.

 

Die gesamte Studie kann hier eingesehen werden.